Steppjacke

Was hat mich dieses Teil für Nerven gekostet! Das lag einzig allein am Stoff, in den ich mich schon im Sommer schwer verliebt hatte.

Interessanterweise sind die Buchstaben und Zahlen nicht gesteppt sondern geklebt, gepresst oder verschweißt - also schon irgendwie speziell das Ganze. Dass das Material nix für Anfänger oder komplizierte Projekte ist, war mir eigentlich klar. Und auch, dass der Stoff keine Auftrennen toleriert - es bleiben sichtbare Einstichlöcher zurück.  Ein relativ einfacher Schnitt war beim Durchblättern meiner Burdahefte schnell gefunden: Modell 115 aus 10/2022.

Steppjacke im 90s-Look 10/2022 #115
Quelle: burdastyle


 Auf die abknöpfbaren Ärmel habe ich verzichtet (zum Glück), aber statt der seitlichen Nahttaschen wollte ich schöne Pattentaschen und an den Ärmeln Strickbündchen, damit es nicht so reinzieht. Der Strickbund sollte auch noch als Jackenabschluss dienen. Soweit der Plan.
Beim Probieren mit der Nähmaschine versprachen Mikrotexnadel und Teflonfuß die besten Ergebnisse. Allerdings verschob sich der glatte plastische Oberstoff permanent zwischen den geklebten Stellen und bildete mal mehr, mal weniger kleine Fältchen. Beim rechts auf rechts zusammennähen hielt sich das noch in Grenzen, denn dann läuft die linke baumwollähnliche Stoffseite unter dem Nähfuß und auf der Stichplatte. Aber ein Absteppen direkt auf dem Oberstoff ging faktisch gar nicht, ohne das sich da was zusammenschob.

Als ich das bei den Patten durch hatte, habe ich konsequent auf weitere Steppnähte z.B. am Kragen oder der Kapuze verzichtet.
Letztere ist mit Satinschrägband eingefasst, und die Nähte habe ich innen mit einem schönen Labelband von mehrEtikette abgedeckt. Mit Schrägband habe ich auch die inneren Nähte versäubert, denn die Jacke ist nicht noch extra gefüttert. Der Stoff hat aber eine schöne matte baumwollartige linke Seite und da fand ich das Füttern überflüssig.
Heute habe ich die Jacke tatsächlich das erste Mal getragen und bin inzwischen wieder versöhnt, auch wenn ich sie während der letzten zwei Monate wochenlang in die Ecke des Nähzimmers verbannt hatte aus Frust über das störrische Material. Ich reihe mich jetzt noch schnell beim MeMadeMittwoch ein, wo Dana (cutiecakeswelt)heute in einem tollen Steppmantel die Gastgeberin ist.  

Zusammenfassung:

Stoff: Stepper Alphabet gekauft bei Stoffmeisterei

Schnitt:  Modell 115 aus Burdastyle10/2022  

Kommentare

  1. Stepp scheint das Thema des Monats zu sein - in meinem FeedLab stehen zwei MMM Beiträge untereinander - deine fantastische Jacke und vorher eine Steppweste ...

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  2. Sehr schick! Den Stoff finde auch toll, aber vernähen würde ich sowas lieber nicht ... aus Gründen!

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  3. Toll dass du nicht aufgegeben hast. Deine Jacke sieht klasse aus!

    LG, Heike

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  4. Liebe Ina, deine Jacke sieht toll aus und ja, ich hätte beim Nähen nicht mit dir tauschen wollen. Ob es mit Backpapier besser funktioniert hätte? Das lässt sich ja dann im Anschluss gut entfernen. Kam mir gerade als Idee. Deine Lösungen zur Versäuberung sind genial. Das Band in der Kapuze, als hätte es genau so sein sollen. Bloß gut, dass du dich der Tragekomfort versöhnt hat. Was sind wir doch für flotte Omis :) LG Birgit

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