Luftigleichte Bluse mit schwerwiegendem Verarbeitungsfehler

Tja. gerade als ich dabei war, mir ein "Hitzefrei-Teil" zu nähen, macht der Sommer eine Pause. Aber er ist ja noch lange nicht vorbei und so zeige ich Euch heute eine neue Bluse nach meinem vielfach bewährten Hemdblusenschnitt 112 aus Burdastyle 3/2016. Mit dem Stoff war das aber so eine Sache. Der liegt schon so lange hier rum, dass ich weder genau weiß wann noch wo ich den mal online bestellt habe. Schätzungsweise 8 bis 10 Jahre habe ich den immer wieder hin und hergeräumt und vor zwei Monaten komplett aussortiert: für die Tonne. Da habe ich ihn aber tatsächlich wieder rausgeholt. Ich kann ja schon keine Stoffreste wegwerfen und erst recht keine Meterware… Da lag es also wieder auf dem Nähtisch, dieses gestreifte Viskosejersey/Polyester-Etwas.
Die durchsichtigen Streifen sind wirklich so eine Art Kittelschürzen-Dederon – in querelastisch. Eine weite Bluse schien mir am sinnvollsten, weil ich da was drunterziehen kann, denn faktisch bist Du mit diesem Stoff ja nackt. Für etwas mehr Struktur habe ich ihn mit einem weißen Viskosejersey kombiniert.
Beim Kragen habe die die „faule“ Variante ohne Steg genäht und die Manschetten habe ich durch Bündchen ersetzt. Ich wollte nicht unnötig lange frickeln, weil nicht klar war, ob das Teil tragbar werden würde. Weil man leider jede Naht auch von außen sieht, habe ich lange überlegt wie ich die Bluse säume.
Mit einem langen undurchsichtigen Viskose-Streifen des Stoffes als Beleg ging das überraschend gut. Nicht zufrieden bin ich mit der Lösung an den Knopfleisten.Auf meiner schwarzen Schneiderpuppe ist das Drama nicht zu übersehen:
Dabei wollte ich es so unauffällig wie möglich versäubern und habe geklebt. Ja, richtig gelesen, diesen Schei….klebesaum, der letztlich alles andere als unsichtbar ist. Wahrscheinlich hätte einfaches Umfalten gereicht, denn da franst eigentlich nichts aus und Knöpfe und Knopflöcher stabilisieren das Ganze. Wenn ich etwas Weißes drunter ziehe, geht es einigermaßen. Ich bin aber immernoch am Grübeln, ob ich das irgendwie geändert bekomme. Vielleicht abschneiden und zwei komplett neue Knopfleisten aus dem Viskosejersey - so wie die Schulterpasse? Dafür spricht, dass ich ja auch noch die Knopflöcher auf die "falsche" Seite genäht habe. Ich knöpfe jetzt links über rechts – wie beim Herrenhemd. Ach Leute, viel Lust zum Ändern habe ich ja nicht...

Vielleicht ziehe ich die Bluse einfach mal an so wie sie ist und schaue, ob ich mich damit irgendwie anfreunden kann. Jetzt zeige ich sie aber erstmal beim MeMadeMittwoch.

Zusammenfassung:

Schnitt: Modell 112 aus Burdastyle 3/2016

Stoff: Viskosejersey-Polyester-Streifenmonster unbekannter Herkunft und Viskosejerseyrest

Kommentare

  1. Irgendwie cool ist der Stoff ja schon. Wäre echt ein bisschen schade. Fällt denn dein „Malheur“ tatsächlich so auf, wenn du die Bluse so lässig locker offen trägst???

    Gruß Marion

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    1. Liebe Marion, Danke für Deinen Kommentar. Nein, wenn ich was Weißes darunter trage dann fällt es nicht so auf. Mal sehen, vielleicht probiere ich noch, den Kleber wieder zu entfernen, aber erst am Probestückchen. Wenn das nix wird, werde ich es wohl so lassen. Wir Selbermacherinnen sind schon oft sehr kritisch mit uns selbst. Liebe Grüße von Ina

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