Sommerliches Stick-Experiment Teil1

Ich lese gerne bei PeterSilie&Co. Das ist ein Famileinblog von Mutter Silvia Franziska und ihren Töchtern Sabine Michaela und Anna Franziska. Die drei laden in diesem Sommer zum gemeinsamen Sticken ein.



Denn das ist eine Handarbeit, die sich gut mitnehmen lässt - auf den Balkon, in den Garten, in den Urlaub.
Nun habe ich zum Sticken ein ambivalentes Verhältnis. Es gehört zu den Techniken, die ich schon als kleines Mädchen bei meiner Omi und im Handarbeitsunterricht kennen gelernt habe, lange vor dem Nähen. Mein aufwendigstes Projekt war mal eine große Kreuzstichdecke für meine Mutsch zu Weihnachten, an der ich fast vier Monate lang im Zug gearbeitet habe (auf dem Weg zum Gymnasium). Ich war 16 und bin immer morgens und nachmittags eine halbe Stunde mit der Bahn unterwegs gewesen. Danach hatte ich mit Sticken aber nicht mehr viel am Hut. Diese angefangenen Arbeit mit den Äpfeln liegt seit geschätzt 20 Jahren und wird nicht fertig - ein Stickbild kommt mir sicher nicht an die Wand - zu altbacken, zu unnütz. Ich weiß auch gar nicht mehr, warum ich damit anfing. 
Noch älter als diese Stickerei ist nur mein stattlicher Vorrat an Stickgarnen - allesamt aus DDR-Zeiten. 
 
SARI heißt Sachsenring und meint die Zwirnerei in Glauchau, wo es produziert wurde. Es stammt aus dem Nachlass meiner stickbegeisterten Omi. Von ihr habe ich auch dieses kleine Heft mit alten Kreuzstichmustern und die hauchdünnen Kupferschablonen für Monogramme.
 
 
Die gemeinsame Stickaktion der "Petersilien" ließ mich diese Sachen wieder hervorkramen. Bedingung für die Teilnahme am Summer Stitchalong ist, dass Kleidung oder Accessoires bestickt werden - das ganze also tragbar ist. Das könnte dann doch etwas für mich sein, zumal viele schöne Stickereien durch Netz schwirren.
Als ich letztens mein Blusenshirt mit Volantärmeln nähte, fiel mir auf, dass sich das etwas grobfädige BW-Leinen-Gemisch bestimmt ganz gut besticken lässt.
Da der Stoff eine Erinnerung an einen wunderbaren Menorca-Urlaub ist, sollte es ein maritimes/mediterranes  Motiv sein. Allerdings bin ich blutiger Anfänger beim Kleidung besticken (auf gar keinen Fall sollte es Kreuzstich sein) und so muss was ganz Einfaches her:
Ein schlichtes Fischmotiv könnte funktionieren. Da ich noch unsicher bin, mit wie vielen Fäden, in welcher Farbe und mit welchen Stichen ich sticken soll, beginne ich erstmal mit einem Probestück. Geplant ist das Motiv dann für den unteren vorderen Saumabschluss.
Sollte das gut werden, dann würde ich mich sehr gerne an diesen Hortensien versuchen.
Hydrangea
『樋口愉美子のアップリケ刺しゅう』(日本ヴォーグ社)より
Design by Yumiko Higuchi

Das ist eine Vorlage, welche ich bei der Japanerin Yumiko Higuchi gefunden habe - einfach zauberhaft. Eine dieser Blüten könnte die Rückseite dieses gekauften Tops verzieren. Allerdings ist es ein Leinenjersey und ich habe keine Ahnung, wie sich dehnbare Stoffe per Hand besticken lassen. Ich werde es einfach probieren.

Nun verlinke ich meinen Beitrag noch beim Summer Stitchalong und lade Euch ein, dort die Projekte der anderen Teilnehmer zu bestaunen.     

Kommentare

  1. Wie schön, dass du dich dazu entschlossen hast mitzumachen. Ich finde die Motive Yumiko Higuchi einfach nur schön.
    Bei Jersey kann ich dich leider auch nicht beraten, da ich bisher nur Webware bestickt habe.
    Und Probestücke sind beim Sticken immer eine gute Idee, es gibt nichts ärgerliches als viel Zeit und Mühe zu investieren, nur um dann feststellen, dass es nicht überzeugt.
    Lg Sabine

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    1. Ich werde es mit dem Jersey einfach probieren und mal mit einer einzelnen Hortensie anfangen.
      Liebe Grüße von Ina

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  2. Oh, du bist auch dabei, wie schön! Yumiko Higuchi gefällt mir auch sehr, ich warte auf die Bücher von ihr. Die Hortensien sehen schön aus!
    Die vielen Stickgarne in allen Farbschattierungen sind ja klasse, toll, solche Schätzchen zu Hause zu haben. Dieses Stickbild! Wer das wohl mal bekommt?
    Bei Jersey fällt mir ein, dass so bestickte Kaufshirts immer mit einem undehnbaren Vlies verklebt sind. Damit könnte es gehen. Huch, hab gar nicht gesehen, dass nur Kleidung und Accessoires erlaubt sind.
    Liebe Grüße Christiane

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    1. Oh, Du hast die Bücher der Japanerin bestellt? Wie schön, Du kannst sie ja mal kurz im nächsten Post vorstellen. Ich bin so verzückt von den Hortensien und habe bei der Googlesuche auch andere Stickereien von ihr gefunden. Freue mich auch, Dich hier beim Sticksewalong zu treffen.
      Liebe Grüße von Ina

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  3. Oh, das Hortensienbild habe ich auch in meinem pinterest-Körbchen mit drin - wirklich schön :)

    Der Hering mit Halstuch ist aber auch sehr cool - zu der Frage wie man Dehnbares bestickt kann ich leider auch nichts beitragen, aber ist die Stickerei mit den Äpfeln nicht eh fast fertig? Vielleicht investierst Du die übrige Zeit noch rein und nähst es dann auf einen Tragebeutel oder so? Wäre ja sonst fast schade um das altbackene Teilchen :)

    Liebe Grüße, Anne

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    1. Ich habe das angefangene Stickbild erst jetzt wiederentdeckt, vielleicht mache ich es wirklich mal fertig und finde eine sinnvolle Verwendung dafür. Ja, der Halstuchhering ist cool und vor allem recht einfach.
      Liebe Grüße von Ina

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  4. Ein gesticktes Fischchen auf dem Volantshirt wird sicher eine schöne Ergänzung.
    Mir gefallen Stickereien auf Kleidung sehrsehr gut; leider bin ich dafür nicht wirklich talentiert, : ).
    LG von Susanne

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    1. Ob ich talentiert bin...? Aber ich probiere ganz gerne was Neues aus und beim Fischlein kann ich nicht allzuviel falsch machen.
      Danke und liebe Grüße von Ina

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    2. Spannend! Ein Fischlein fände ich sehr passend. Beim Sticken (und Häkeln) kämpfe ich auch immer mit dem angestaubt Gefühl. Allerdings kann ich mich sehr für Sashiko Stickereien begeistern. Die wirken frisch und modern. Die Bluse, die ich mal in dieser Technik bestickte, habe ich gern getragen. Leider bröselt der Stoff inzwischen. Ein Büchlein zum Thema kann ich dir gern mal mitbringen.
      LG Mara

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  5. Oh dein Blog ist neu. Fein. Lieben Dank für diesen Beitrag. Sehr interessant. Ich kann weder Stricken, Sticken noch ähnliches. Das Apfelbild hat mich direkt in eine andere Zeit versetzt, so was hatte meine Oma auch :))
    Als ich dann deine Beispiele gesehen habe, hast du mich neugierig gemacht. Das kann ja nicht so schwer sein ;) und wo ich immer mit dem Zug zur Arbeit fahre...
    Daher ganz lieben Dank für die Info

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  6. Zum Apfelbild fällt mir ein, dass in letzter Zeit einige Firmen große verstaubte Gobelin-Stickereien zu Taschen umarbeiten - das kann unglaublich toll aussehen! Falls du das Bild loswerden möchtest, würde ich es Dir direkt abnehmen. Ich kann es mir wirklich gut auf einem Einkaufsbeutel vorstellen. Und welche Schätze du da zeigst! Die Schablonen für Monogramme! Ich wusste gar nicht, dass es so etwas gibt/gab. Bin gerade ganz fasziniert, das löst bei mir einen argen willhaben-Reflex aus.
    Ich würde zum Besticken des Jersey ein nicht dehnbares Stickvlies (wie "stitch'n tear")auf der Rückseite unterlegen und grob anheften, um das Verziehen des Stoffes zu verhindern. Hast du das ausprobiert? Hat es geklappt? lg, Gabi

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