Ich bewundere immer die vielen Frauen, die sich beim
MMM (wo uns Mema heute schon ihre Frühlings-Reise-Garderobe zeigt) im kompletten Me-made-Outfit präsentieren. Mir gelingt das eigentlich nur im Sommer, wenn Kleider (ohne weiteres Beiwerk) reichen, um angezogen zu sein. Heute habe ich es auch geschafft: Hose
und Sweater sind selbst gemacht.
Der Sweater ist eine maritime Variante des Schnittmusters "Tante Hertha" von
echtKnorke. Nachdem ich das
erste Modell noch während des Nähens an die Tochter verlor, ist diese Version wirklich für mich.
Und ich habe meine gut gefüllten Restekisten wieder lieben gelernt. Denn nach einigem Probieren habe ich mich für Jerseypaspeln aus einem blau-weiß gestreiften Rest entschieden.
Trotzdem wirkte der fertige Sweater etwas langweilig. Ich habe ihn mit einer aufgenähten weißen Kordel gepimpt. Das Aufnähen mit durchsichtigem Nylonnähfaden während des Tatortes am Sonntag im schummrigen Fernsehlicht war allerdings der Hass... Die Idee habe ich schon vor längerer Zeit mal bei Stef von SeaofTeal gesehen (sie hat statt Kordel Paillettenband genommen) und abgespeichert.
Die Hose ist ein wirklicher Altbestand. Die habe ich bereits vor 6 Jahren genäht: Modell 117 aus Burda 4/2011. Der BW-Stoff ist von jeansähnlicher Struktur und durch den Elasthananteil leicht stretchig. Sie trägt sich dadurch sehr bequem. Das ist übrigens meine einzige selbst genähte Hose bisher. Warum ich allerdings diesen sichtbaren Reißverschluss statt eines Nahtreißverschlusses eingenäht habe, weiß ich heute nicht mehr. Burda empfiehlt Ripsband als Bund - ich habe einen einfachen Bund aus Stoff genäht.
Ich habe die Hose nach unten sehr schmal auslaufen lassen. Allerdings war sie wegen Stoffmangel etwas kurz geworden und 7/8-Längen sind eher nicht so meins. Die simple Lösung des Problems sehr Ihr hier im Detail:
Apropos Meer: Ich habe für alle Nordlichter, oder jene, die dort in nächster Zeit Urlaub machen noch einen Ausstellungstipp in der Rostocker Kunsthalle:
"Sibylle". Das war eine sehr gute, nur mit Mühe oder Beziehungen zu ergatternde Mode-Zeitschrift in der DDR. Sie erschien von 1956 bis 1995 (ich besitze einige Hefte, aber erst ab 1985).
Großartig ist der Ausstellungsteil über die Fotografen. Denn es war die Crème de la Créme dieses Genres, die für die Sibylle gearbeitet haben. Die so entstandenen Modefotos sind wahre Kunstwerke, manche zeitlos und andere wiederum starke Sittengemälde des DDR-Alltags. Die Ausstellung (bis 17.4.) erklärt aber auch das Scheitern der Zeitschrift, die sich über 30 Jahre lang der Zensur widersetzt hat, sich aber auf dem freien Markt nicht behaupten konnte. Am besten, Ihr seht selbst.
Bis zur Wende beinhaltete jedes Sibylle-Heft auch eine kleine Schnittmusterauswahl. Irgendwann wage ich mich mal an solch ein Retro-Experiment und werde hier berichten.
Zusammenfassung:
Schnitt Sweater: Tante Hertha von echtKnorke, Größe 38
Stoff: Baumwollsweat (linke Seite leicht angeraut) von Buttinette (10,95 €/m)
Schnitt Hose: Modell 117, Burda 4/2011 Größe 38
Stoff: feste Baumwolle mit Elasthan vom Stoffmarkt (8,00 €/m)
Tolle Kombi! Das Shirt ist perfekt verziert und wirklich ein Einzelstück. Die Hose passt sowohl von der Farbe als auch vom Stil super dazu.
AntwortenLöschenHach und dann in Größe 38 - mein Neid ist dir sicher ;-))
LG von Astrid
Die Ausstellung hört sich sehr interessant an...
Dankeschön, liebe Astrid. Das ist ja das Schöne, dass mit einem vielfach genähten Schnitt trotzdem immer ein Einzelstück entstehen kann. Liebe Grüße von Ina
Löschengenau, die nachwende sibylle die ich damals mal las waren wirklich gut.da freue ich mich wenn du etwas daraus nähst.
AntwortenLöschenlg sybille
Ja, irgendwann mache ich das mal. Ich schaue bei Gelegenheit mal in Ruhe alle Zeitschriften durch. LG Ina
LöschenVielen Dank für die Erwähnung! Ich freue mich, dass ich Dich inspirieren konnte! 😄
AntwortenLöschenDeine Variante mit aufgenähter Kordel finde ich auch großartig und peppt den Pullover noch Mal auf.
Du zeigst eine ganz tolle selbstgenähte Kombination! Ich bin begeistert. 😊
Herzliche Grüße,
Stef
Danke, liebe Stef, gerne habe ich Deinen wunderschönen Sonnenhut verlinkt. Ich hatte ihn irgendwie im Hinterkopf behalten und zur rechten Zeit zündete die Idee wieder. Liebe Grüße von Ina
LöschenEin schöne maritime Kombi und die Kordel ist ein echter Hingucker.
AntwortenLöschenLG Monika
Danke und liebe Grüße von Ina
LöschenEine tolle Kombination und die Kordel ist ein richtig tolles Detail.
AntwortenLöschenLiebe Grüsse
Angy
Vielen Dank für Deinen Kommentar und liebe Grüße von Ina
LöschenToller Pullover. Da ist es doch ganz gut, dass das erste Exemplar an die Tochter ging und Du dich an dem zweiten Modell so schön maritim ausleben konntest. Die Austellung in Rostock steht bei mir am Wochenende auf dem Programm. Jedesmal wenn ich an der Kunsthalle vorbei fahre, will ich sofort in die Austellung... und dann kommt es doch wieder anders... LG Kuestensocke
AntwortenLöschenDankeschön, es wird sogar noch eine dritte Hertha geben - die hängt schon halbfertig über der Puppe und ist für meine Schwägerin. Die Ausstellung empfehle ich wirklich wärmstens - es gibt auch originelle Filme über Mode in der DDR aus den 80er Jahren. Also ich finde die Schau wirklich gelungen. Liebe Grüße von Ina
LöschenPass gut auf, dass du diesen schönen Pullover nicht auch an die Tochter verlierst. Die Ausstellung klingt sehr spannend, die Sibylle hat ja einen sagenhaften Ruf. Leider wohne ich sehr weit weg, da werde ich sie mir nicht anschauen können. LG Christa
AntwortenLöschenJa, ich werde aufpassen - sie hat nämlich auch schon gesagt, dass sie ihn gut findet...Dankeschön und liebe Grüße von Ina
LöschenKlasse!!! Das gefällt mir soo gut!! und die Idee mit der Paspel ist abgespeichert! Danke danke!! wird sicher bald umgesetzt!
AntwortenLöschenliebe Grüße von Ellen
Danke, liebe Ellen, die Paspel ist schnell gemacht (ohne innenliegende Kordel), einfach nur gefaltet und gleichmäßig dazwischen gesteppt. Liebe Grüße von Ina
LöschenDie aufgenähte Paspel ist 'ne tolle Idee, die sicher auch bei ganz vielen anderen Sachen als I-Tüpfelchen funktioniert. Insgesamt bist du heute schön stimmig maritim unterwegs.
AntwortenLöschenDie Ausstellung ist sicher spannend (nur leider mal wieder so weit weg). Ein paar alte Sybilles habe ich auch noch und auch schon mal ein sehr schönes Wickelkleid (im Jan. 2012)aus einer genäht.
LG Malou
Ha, ich habe das Kleid bei Dir gefunden - toll, dass Du die Schnittherausforderungen gemeistert hast. Ich muss erstmal was suchen, was zu mir und in die heutige Zeit passt. Aber in der Mode kommt ja alles wieder oder verschwindet nie ganz, wie Dein Wickelkleid. Danke und liebe Grüße von Ina
LöschenMeerweh hab ich auch, sogar sehr. Aber ich muss noch bis zum Sommer warten ...
AntwortenLöschenDein Outfit gefällt mir total gut. Und die Idee mit dem aufgenähten Band finde ich genial, die merke ich mir.
Liebe Grüße von Doro
Vielen Dank - schön, dass es noch mehr "verkappte" Nordlichter mit Sehnsucht nach Meer gibt. Ist auch schnell gemacht, so ein Kordel-Statement und pimpt sicher auch schlichte Kaufshirts. Liebe Grüße von Ina
LöschenSchöne, maritime Kombi, inbesondere die Sweaterverzierung pimpt ungemein auf; damit kannst du jetzt prima den Frühling einleuten,:).
AntwortenLöschenLG von Susanne
Habe ich heute auch getan, obwohl ich gegen Graupel- und Regenschauer ankämpfen musste - immerhin waren die Temperaturen schon erträglich. Danke Dir, Susanne und liebe Grüße von Ina
LöschenEine schöne Kombination und was man von der Hose sieht passt doch gut, da kannst du auf jeden Fall noch mal eine nähen und dann einfach mit unsichtbarem Reißverschluss.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Sylvia
Über ne weitere Hose habe ich auch schon nachgedacht - vielleicht ist das was für unser Nähwochenende...Danke Dir und liebe Grüße von Ina
LöschenDu weckst ja schon sommerliche Gefühle!
AntwortenLöschenEin schönes Outfit und die Details am Sweatshirt sind klasse!
LG Judy
Die haben mich auf Arbeit auch gefragt, an welcher Segeltörn ich teilnehmen will - war mir egal, ich habe mit dem Winter Schluss gemacht und das kann ruhig jeder sehen. Danke und schöne Grüße von Ina
LöschenToller Sweater! Du hast wirklich ein Händchen für individuelle Details.
AntwortenLöschenDie Hose ist für mich ein schönes Beispiel, dass selbst Genähtes
über Jahre Freude machen kann.
Dein Bericht über die Zeitschrift fand ich sehr interessant. Leider komme ich aus einer ganz anderen Gegend und werde so wohl keine Gelegenheit haben, zur Ausstellung zu kommen.
Aber ich bin schon gespannt, auf dein Retromodell - irgendwann;)
Viele Grüße
Friedalene
Dankeschön. Ja die Hose habe ich eine Zeit lang überhaupt nicht getragen - keine Ahnung warum. Denn letzten Sommer war sie ein ständiger Begleiter und den nicht so perfekten Reißverschluss habe ich mit längeren Oberteilen verdeckt. Und über ein Sibylle-Retro-Modell werde ich sicher berichten, wenn ich was Tragbares gefunden habe. Liebe Grüße von Ina
LöschenSchöner, entspannter Look. Die Hose sitzt doch prima - da ist es mir ganz unerfindlich, warum es die einzige geblieben ist...
AntwortenLöschenDas Blau steht dir gut, finde ich.
Und ich freue mich für deine Tochter, dass sie eine Mutter hat, die ihr etwas nähen kann. Ich fand es immer ganz großartig, dass mir meine Mutter nach eigenen Entwürfen und Angaben etwas genäht hat. So bin ich schon früh drauf gekommen, individuelle Kleidung zu würdigen - und früher gab es ein echtes Modediktat. Beispielsweise gab es in Zeiten von Miniröcken einfach nichts anderes zu kaufen und es war nicht einfach, wenn man nicht "uniformiert" rumlaufen wollte.
Vielen Dank. Ich habe bei der Gelegenheit tatsächlich diesen Hosenschnitt wieder ans Tageslicht befördert (eigentlich nur um zu schauen, welcher es war) und gedacht, dass ich mir vielleicht doch noch mal eine solche Hose nähen könnte. LG Ina
LöschenDas aufgenähte Band ist der Hit. Das werde ich mir merken. Insgesamt finde ich Dein Outfit ganz wunderbar und dieser maritime Look ist einfach toll.
AntwortenLöschenLiebe Grüße Epilele
Ach ja, und ich muss Prinzenrolle recht geben. So eine nähende Mutter ist schon klasse. Meine Schwester und ich haben auch davon profitieren können. Auch wir hatten Kleidungsstücke an, die man nicht kaufen konnte. Und dazu waren wir immer gleich angezogen, da wir eineiige Zwillinge sind. Das fand ich dann nicht mehr so schön und habe mir dann immer, um mich abzugrenzen, eine Blume oder so auf meine Kleidung genäht. 😉 Und so ist es auch heute noch, ich bin die "buntere" von uns beiden.
Dankeschön. Als nähende Mutter etabliere ich mich erst jetzt wieder ein wenig, denn jahrelang wollten meine Mädels gar nichts Selbstgenähtes. Inzwischen gibt es sogar Bestellungen - darüber schreibe ich in meinem nächsten Post. LG Ina
LöschenToll, dass du die Ausstellung gesehen hast, in Cottbus war auch eine(weiß nicht, ob es genau dieselbe war) da war ich leider zu spät.
AntwortenLöschenTolle Schrift auf dem Pullover, eröffnet viele Möglichkeiten.
VG karen